Zenobia - Königin von Palmyra

Wenn man eine Umfrage halten würde, welche frühhistorischen Damen Sie kennen, so würde man wahrscheinlich in erster Linie die Namen der Ägypterin Kleopatra, vielleicht auch den der Königin von Babylon, Semiramis, der Pharaonin Hadschepsut, der Königin von Saba, oder den der römischen Kaiserinnen oder Kaisermacherinnen Messalina, Agrippina und Julia hören, um nur einige der Damen zu nennen. Der Name der Königin Zenobia von Palmyra wird wohl kaum fallen, dabei ist es sehr interessant, sich mit dieser Dame, die einige Jahre im Zentrum der Weltpolitik stand, etwas näher zu befassen.

Begeben wir uns aber zunächst zum Schauplatz der ganzen Geschichte, nach Palmyra.

"Palmyra ist eine Stadt, die berühmt ist wegen ihrer Lage, wegen des Reichtums ihres Bodens und für ihre angenehmen Quellen; ihre Felder sind auf allen Seiten von einem weiten Sandgürtel umgeben. Durch die Natur schon immer von der umliegenden Welt getrennt, bestimmt die Stadt ihr Schicksal zwischen den beiden großen Imperien der Römer und Parther."

So schildert der römische Schriftsteller Plinius der Ältere, der beim großen Ausbruch des Vesuvs am 24. August 79 n. Chr. starb, seine Eindrücke über die Stadt Palmyra in seinem Werk "Historia Naturalis".

Wenn man heute die Ruinen von Palmyra betrachtet, so kann man die früheren Schriftsteller verstehen, die behaupteten, nur Dämonen könnten so prachtvolle Bauten errichten. Sie vermitteln auch heute noch dem Besucher die Monumentalität, Pracht, Luxus und Bedeutung dieser Stadt.

Palmyra verdankt sein Entstehen der großen Oase südlich der heutigen Ruinen. Die Dattel-, Oliven- und Granatäpfelhaine werden durch unterirdische Quellen aus den naheliegenden Bergen mit Wasser versorgt. "Die auffallend wenig salzhaltige Quelle Efqa mit ihrem schwefelhaltigen Wasser war für die frühe Besiedelung der Oase entscheidend." Zitat nach Kazimierz Michalowski, dem Leiter der polnischen Ausgrabungen in Palmyra.

Die Quelle Efqa entspringt einer Höhlung eines naheliegenden Hügels und schüttet 60 Liter pro Minute schwefelhaltiges, jedoch durchaus genießbares Wasser aus, genug für Mensch und Tier und Garten in Palmyra. Die Efqa–Quelle ist nicht die einzige, wenn auch die reichste Quelle im Stadtgebiet.

Palmyra, Tadmor oder Tadmur, wie die Stadt ursprünglich hieß, war bereits in der Vorgeschichte von Jägern und Sammeln besiedelt. Schriftliche Hinweise auf Tontafeln gibt es bereits aus dem 2. Jahrtausend vor Christus. In den Archiven von Mari findet sich ein Hinweis auf einen Ort Tadmor, der identisch mit dem heutigen Palmyra ist. Das Wort "TAMAR" kommt aus dem Semitischen und bedeutet "Wachposten".

Selbst die Bibel legt den Wirkungskreis von König Salomon hierher. ".... und er (Salomon) baute Tadmor in der Steppe aus ...." (2. Chronik, 8.4). König Salomon soll hier um das Jahr 1000 v. Chr. eine Station für Karawanen aus dem Osten errichtet haben. Die älteste Geschichte Palmyras, die mit Sicherheit im Neolithikum liegt, bleibt jedoch so gut wie unbekannt.

Tadmor entwickelte sich bald dank der geographischen Lage zu einem Handelszentrum. Mit der Domestizierung des Dromedars konnten auch größere wasserlose Gegenden durchquert werden. Neue Verbindungen taten sich auf, und auf diesen neuen Handelswegen bot Tadmor eine ideale Zwischenstation.

Durch Eintreibung von Wegezoll, Stellung von Bogenschützen zur Bewachung der Handelswege und als Logistikstation – (Wasser und Verpflegung) - ergaben sich beträchtliche Einkünfte.

Obwohl Tadmor nicht am alten Weg der Seidenstraße lag, der durch das Euphrattal in Richtung Türkei und von der Küste nach Europa verlief, konnte es durch den Verfall des Seleukidenreiches an Bedeutung gewinnen. Die alte Route wurde unbenutzbar und man suchte nach neuen Wegen an die Mittelmeerküste.

Die kürzeste Strecke vom Euphrattal führte von Mari nach Palmyra und von dort nach Homs und über das Küstengebirge ans Mittelmeer.

Nun funktionierte der Handel mit Indien und China und anderseits mit Europa nur über die Oasenstadt Palmyra und machte sie zu einem der wichtigsten Handelspunkte der Region. Die Herrscher Palmyras mussten dafür einen politischen Ausgleich mit den starken Parthern im Osten und den Römern in Syrien suchen, was ihnen lange Zeit auch sehr gut gelang. Nur so konnten sie eine gewisse politische Unabhängigkeit bewahren.

Aus dieser sehr frühen Zeit Tadmors stammen die Steintempel des Baal und des Baal Shamin. Weiterhin errichtete man in dieser Zeit eine Stadtmauer um das Areal. Obwohl Tadmor erst später unter die Herrschaft der Römer kam, war der Einfluss der römischen Architektur bereits zu dieser Zeit zu spüren. Zu dieser Zeit entstand das heute so bezaubernde Palmyra mit der großen Säulenhalle neben der alten Stadtsiedlung.

Im Jahre 64 v. Chr. nahm Pompejus, der große Gegenspieler Caesars im 1. Triumvirat, Syrien als Provinz für das römische Imperium im Besitz. Palmyra gehörte damals noch nicht zur Provincia Syria. Die diplomatischen Verbindungen Palmyras mit dem Osten waren für die Expansionspolitik Roms, dessen Dauerkonflikt mit den Parthern sich anbahnte, unersetzlich. Die Grenzsituation wird zum Ausgangspunkt des wirtschaftlichen und politischen Aufstiegs der Stadt. Im gewissen Sinn spielt Palmyra die Rolle der europäischen Schweiz in unserem Jahrhundert. Denn bei andauernder Feindschaft fanden die Großmächte hier neutralen Boden vor, den sie zu Kontakt und Handel benötigten.

Zur Zeit der direkten Kontaktaufnahme mit den Römern ist Palmyra ein bedeutendes Handelszentrum mit verlockendem Wohlstand. Der römische Historiker Appian schildert von einem Plünderungsversuch durch die Truppen des Antonius im Jahre 41 v. Chr. Die Plünderung scheiterte, denn Antonius fand die Stadt verlassen vor. Die Bewohner hatten ihr Hab und Gut in Sicherheit gebracht und warteten jenseits des Euphrat auf den Abzug der Römer. Die Einwohner von Palmyra waren rechtzeitig durch Boten aus dem 160 km entfernten Homs gewarnt worden. Antonius, ein Triumvir aus dem 2. Triumviat mit Octavian und Lepidus, war der Osten des römischen Reiches zugefallen und erhielt Berühmtheit durch seine Beziehung mit Königin Kleopatra, mit der er auch gemeinsam in den Tod ging.

Obwohl Palmyra nach dem Zusammenbruch des Seleukidenreiches sich zwischen dem vorwärtsdrängenden Partherreich und dem Römerreich, also zwischen zwei Weltreichen befand, wurde Tadmor nicht zerrieben, sondern baute seine Handelsmetropole weiter aus. Tadmor gehörte zwar nominell zum römischen Staat, doch besaß es viel politischen und wirtschaftlichen Freiraum, den die Stadt auch kräftig nutzte.

Erst unter Tiberius ging Tadmors Selbständigkeit endgültig verloren. Die Stadt wurde nicht nur tributpflichtig, sie erhielt auch einen neuen Namen: Palmyra, die Palmenstadt.

Die Niederschlagung des Nabatäerstaates in Petra, im heutigen Jordanien, brachte ab 106 n. Chr. für Palmyra einen wirtschaftlichen Aufschwung, und zu Ehren von Kaiser Hadrian, der 129 n. Chr. die Stadt besucht hatte, nahm sie sogar kurzzeitig den Namen Hadriana an und widmete ihm das Hadrianstor. Als Gegenleistung verlieh der Kaiser ihr den begehrten Titel einer "freien Stadt", das bedeutet Steuerfreiheit. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten eindrucksvollen Ruinen, die man heute beim Gang über das Wüstengelände sieht.

Aus dem Jahr 137 n. Chr. ist noch eine Tafel erhalten, auf der die Gebühren und Regeln für die durchreisenden Händler festgehalten sind. "Freie Stadt" klingt gut, aber Kaiser Hadrian setzte einen Curator ein, der die Einnahmen der Stadt kontrollierte. "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser...." . Palmyra verlor damit ihre Unabhängigkeit in wirtschaftlicher Hinsicht und blieb Grenzstadt in kontrollierter Selbstständigkeit.

Man übernahm außerdem viele Sitten und Gebräuche der Römer, so findet man auch noch heute lateinische Namen neben den früher nur semitischen Namen.

Die wirtschaftliche und strategische Bedeutung Palmyras bewegte Rom dazu, eine ständige Garnison in der Stadt zu stationieren. Kaiser Caracalla, dessen Mutter Julia Domna aus Homs stammte, erklärte die Stadt zur römischen Kolonie und dies förderte die weitere Romanisierung Palmyras. Zudem wurden palmyrische Bogenschützen und Kamelreiter zum Dienst im römischen Heer herangezogen. Die Ala Ulpia Dromedariorum Palmyrenorum – eine schnelle Kamelkavallerie.

Die Bedeutung Syriens und auch Palmyras nahm weiter zu, als Septimus Severus, der spätere Kaiser, Julia Domna, die aus einem einflussreichen syrischen Priestergeschlecht aus Homs stammte, heiratete.

Die neue Stellung von Syrien kann man am besten dadurch sehen, dass die Syrer Heliogabal, Severus Alexander und Philippus Arabs römische Kaiser wurden. Mit Heliogabal, oder Elagabal, der zum Priester des Gottes von Emesa geweiht war, nahm der syrische Kulturbereich in Rom seinen Einzug.

Als 219 n. Chr. nach Rom kam, brachte er nämlich den berühmten schwarzen Meteorstein aus dem Tempel von Emesa mit, der das Kultsymbol seines Gottes war. Dieser Stein wurde auf dem Palatin aufgestellt, wo ihm mit dem Elagaballium ein eigener Tempel erbaut wurde.

In Rom löste Elagabals religiöse Reform große Unruhen aus, denn der Gott aus dem Osten sollte vor Jupiter gestellt werden. Außerdem verband sich Elagabal mit einer vestalischen Jungfrau, die nach alter Tradition das heilige Feuer der Göttin Vesta hütete. Dies bedeutete einen radikalen Bruch mit dem römischen Gesetz und Herkommen, wonach jede Vestalin, die sich mit einem Mann einließ, bei lebendigen Leibe begraben werden sollte. Der Kaiser rechtfertigte aber sein Vorgehen mit dem Argument, dass sie beide Hohepriester seien, wenn sie auch unterschiedlichen Göttern dienten und aus dieser Verbindung gottähnliche Kinder zu erwarten seinen.

Das ausschweifende Leben und die selbst für die schon einiges gewohnten Römer äußerst anstößige Lebensweise des Kaiserjünglings von 15 Jahren, den man auch den Anarchisten auf dem Kaiserthron nennt, endete bald. Am 11. März 222 n. Chr. wurde der nun 18-jährige von den Soldaten erschlagen, geköpft, nackt durch die Straßen Roms geschleift und in den Tiber geworfen. Das Überraschende an seiner Regierungszeit ist nicht die kurze Regierungszeit, sondern die Tatsache, dass er sich überhaupt so lange an der Macht halten konnte.

Um die Mitte des 3. Jahrhunderts n Chr. geriet das politische Gleichgewicht im Vorderen Orient ins Wanken.

Zu dieser Zeit kam in Palmyra eine neue Dynastie an die Macht, eine arabische Familie hatte hier das Sagen, die von Kaiser Septimus Severus das römische Bürgerrecht erlangt hatte. Die Julii Aurelii Septimii. Ihr Oberhaupt war Septimus Odainat, ein Mann, von dem wir noch hören werden.

In Rom jagte ein Soldatenkaiser den nächsten, kein einziger starb normal in seinem Bett, während die Reichsgrenzen unter dem Ansturm der Barbarenvölker zusammenbrachen. In Persien waren gerade die Sassaniden an die Macht gekommen, ein neues expansionsfreudiges Herrschergeschlecht. Schapur, der persische Großkönig wollte sein Reich bis zum Mittelmeer ausdehnen. Im Jahr 256 n. Chr. eroberte er die alte Euphrat-Festung Dura Europos, das Einfallstor nach Syrien.

Der römische Imperator Valerian trat ihm mit seinen Legionen entgegen. Im Frühsommer 260 n. Chr. wurde Valerians Armee durch eine Seuche dezimiert und bei Emesa vernichtend geschlagen. Der Kaiser versuchte, seine Truppen zu retten, war jedoch so unklug, der Forderung Schapurs nachzukommen und persönlich vor ihm zu erscheinen. Schapur ließ die ganze römische Delegation in Ketten legen. Valerian kam nie mehr frei und fristete den Rest seiner Tage unter den demütigendsten Bedingungen als Sklave. Obwohl er nicht mehr der Jüngste war, musste er sich auf alle Viere kauern und seinen Rücken als Trittstufe darbieten, wenn Schapur aufs Pferd steigen wollte.

Als Valerian schließlich starb, zogen ihm die Perser die Haut ab, färbten sie mit Zinnober und hängten sie in einem ihrer Tempel auf, wo sie späteren römischen Besuchern als unverhohlene Warnung diente.

Nach der römischen Niederlage bei Emesa trat der eben erwähnte Septimus Odainat, der König von Palmyra, auf den Plan. Seine Reiter griffen die Soldaten Schapurs an, die mit Beute schwer beladen und siegestrunken auf dem Heimweg waren. Odainat schlug sie in mehreren Schlachten und verfolgte sie bis in die persische Hauptstadt Ktesiphon, die er jedoch nicht erobern konnte. Die alte Ordnung war wieder hergestellt, mit Palmyra als Schutzmacht. Gallienus, der Sohn von Kaiser Valerian, ernannte Septimus Odainat zum "Restitutor totius orientis", den Erneuerer des gesamten Orients, sowie zum Imperator und übergab ihm das Oberkommando über alle römischen Truppen im Orient. Odainat selbst nahm noch in seiner Bescheidenheit den persischen Titel "König der Könige" an.

Um die Handelswege Palmyras wieder herzustellen und die Niederlage Roms zu rächen, wendet sich Septimus Odainat gegen Osten. Er erobert einige Städte zurück, unter anderem Carrhae, ein Ort der in der römischen Geschichte mit einem "dies ater" verbunden war. So bezeichneten die Römer besonders katastrophale Tage. Crassus, der dritte Partner neben Caesar und Pompejus im römischen 1. Triumvirat, wurde 53 v. Chr. bei Carrhae von den Parthern vernichtend geschlagen. Diese Niederlage galt in der römischen Geschichte als besonders erniedrigend, da man auch alle Feldzeichen verloren hatte.

Schon drei Jahre später, 267 n. Chr. wurde Odainat zusammen mit seinem Sohn Herodius-Hairan auf dem Weg nach Kappadozien von einem seiner Leibwächter ermordet. Der römische Kaiser Gallienus hatte vermutlich seine Hand im Spiel, dem Odainat trotz seiner großen Verdienste und Treue zu Rom zu stark und zu mächtig geworden war. Es hält sich aber bis heute bei den Historikern recht hartnäckig das Gerücht, dass seine Frau nicht unerheblich am Ableben ihres Mannes beteiligt war.

Und diese Frau war Julia Aurelia Zenobia.

Die genauen Lebensarten dieser spätantiken starken Frau, die auf syrisch Beth-Zabbai hieß, sind unbekannt.

Zenobia wurde ca. 241 n. Chr. in Palmyra als Tochter des Generals der Stadtwache Zenobius geboren. Sie heiratete den Witwer Odainat und war gleichsam die starke Frau im Hintergrund, die ihn immer wieder zu neuen Taten antrieb.

Antike Historiker schildern sie so:

Sie war klug und mächtig, sie soll sehr schön gewesen sein, mit samtweichen Teint, schwarzen Augen, glänzenden Haar und mit Zähnen, so weiß wie Perlen. Ihr Münzbildnis aus dem Jahr 270 nach Christus, übrigens die einzige bildliche Darstellung der Königin, zeigt einen imposanten Frauenkopf mit starker Nase, vorspringenden Kinn und einem Zug strenger Entschlossenheit um die Mundwinkel.

Ohne Zweifel war Zenobia eine der äußerlich attraktivsten, intelligentesten und couragiertesten Frauen ihrer Zeit. Sie sprach palmyrene, eine Mischung aus aramäisch und griechisch und beherrschte weitere Sprachen – griechisch, ägyptisch, syrisch und lateinisch – und las Homer und Plato. Sie betätigte sich auch schriftstellerisch und verfasste eine Geschichte des Orients.

Sie liebte die Jagd, das Reiten, ebenso marschierte sie öfters an der Spitze ihrer Truppen mit und setzte sich gerne mit ihren Generälen zu einem Umtrunk zusammen.

Zenobia trat also 267 nach Christus nach der Ermordung ihres Mannes Odainat als Königin von Palmyra in den Mittelpunkt der Weltgeschichte. Sie regierte für ihren minderjährigen Sohn Wahballat (oder Wallabat), der damals um die zehn Jahre alt gewesen sein mag. Sie hat eine Aufgabe übernommen, einen neuen und besseren Staat zu schaffen, der vorerst nur den Osten umfassen sollte. In diesem Staat sollten nach Plato die Philosophen die Könige sein. Zenobia erkannte klar die Chance - und viel besser als ihr Ehemann – dass Rom derzeit durch Probleme – wie z. B. der Goteneinfall auf dem Balkan - im Westen abgelenkt sei, sich nicht voll auf den Orient konzentrieren könne und sie somit relativ freie Hand habe.

Zenobia hat die siegreiche Sonne, den "sol invictus" – das Sinnbild eines höchsten Gottes, – zur Reichsgottheit Palmyras erhoben.

Vor wichtigen Entscheidungen beriet sie sich stets mit ihren Vertrauten, besonders dem Philosophen und Neuplatoniker Longinus aus Athen.

Doch bald mussten wichtige Entscheidungen getroffen werden. Seit die persischen Sassaniden wichtige Städte in Mesopotamien erobert hatten, war der Karawanenhandel mit Indien zeitweise stark gestört und Palmyra damit am Nerv getroffen, basierte doch der große Reichtum der Oasenstadt auf dem Handel hin bis zur Seidenstraße. Das Rote Meer bot einen anderen Weg. Um ihn zu benutzen, mußte Zenobia aber in Ägypten Fuß fassen.

268/270 n. Chr. eroberte Zenobias General Zabdas Ägypten. Zenobias Hoffnung, dass die von Rom verliehenen Titel auch auf den minderjährigen Sohn Wahballat übertragen wurden, erfüllte sich nicht. Zenobia sann auf Rache. Ihr Überraschungsangriff auf römische Heere war erfolgreich. Im Überschwang des Erfolgs eroberte sie noch im selben Jahr Antiochien und Teile von Kleinasien. Schließlich war beinahe der gesamte vordere Osten unter palmyrischer Herrschaft. Rom blieb zunächst nichts anderes übrig, als die gewünschten Titel zu bestätigen, da römische Heere im Westen es mit Goten und Alemannen zu tun hatten.

269 n. Chr. erklärte sich Zenobia von Rom weitgehendst unabhängig.

In der Euphorie ihrer Erfolge war aber Zenobia inzwischen mit dem Erreichten nicht mehr zufrieden, hätte die bloße Anerkennung der alten Titel doch auch die Abhängigkeit von Rom bedeutet. Diese ehrgeizige und machtbesessene Frau wollte mehr. Zenobias Ziel war ein selbständiges Ostreich von Ägypten über Syrien nach Konstantinopel. Dass dies die Interessenskonflikte mit den Römern weiter steigern musste, liegt wohl auf der Hand.

Um dem inzwischen von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufenen Aurelian zu zeigen, dass sie in keiner Weise seine Macht beschneiden wollte, ließ sie Münzen prägen, die auf der einen Seite das Bild des römischen Kaisers und auf der anderen Wahballats, als "dux romanorum" zeigten, mit jenem Titel also, den bereits sein Vater getragen hatte.

Aber Aurelian ging auf diesen Ausgleich nicht ein, worauf es zum endgültigen Bruch mit Zenobia kam. Sogleich ließ sie Münzen prägen, die sie auf der einen Seite als Augusta und auf der anderen Seite Wahballat als Augustus zeigten. Also als Kaiser und Kaiserin. Das war für Rom natürlich eine gewaltige Provokation, eine absolute Kriegserklärung.

Als die Bedrohung im Westen abgewendet war, zog Kaiser Aurelian nach Kleinasien. Die erste Schlacht fand bei Immae statt, rund vierzig Kilometer östlich von Antiochia. Durch raffinierte Taktik gelang es Aurelian, die gefürchtete schwere Kavallerie der Palmyrener auszuschalten und einen vollständigen Sieg zu erringen. Antiochia fiel schon am folgenden Tag und Zenobia zog sich mit ihren Truppen nach Emesa zurück. Hier kam es zur zweiten Schlacht, bei der Aurelian die Feinde erneut schlug. Bei dieser Auseinandersetzung hinterließen besonders die keulenschwingenden Hilfstruppen aus Palästina einen bleibenden und blutigen Eindruck beim hochgerüsteten Heer aus Palmyra.

Nach der zweiten blutigen Niederlage blieb Zenobia nichts anderes übrig, als sich in ihre Hauptstadt, nach Palmyra, zurückzuziehen und den Endkampf zu erwarten. Während ein römisches Heer Ägypten zurückeroberte, belagerten die Truppen Aurelians Palmyra. Zenobia hoffte, dass bei einer langfristigen Belagerung im mörderischen Wüstenklima Aurelian seine Truppen nicht ausreichend mit Nachschub versorgen könne. Doch dies erwies sich als Trugschluss, denn schon bald waren es die Verteidiger Palmyras, denen die Lebensmittel knapp wurden.

Zenobia hatte die Weltmacht Rom herausgefordert ohne, wenn man realistisch denkt, eine Chance zu haben. Sie besaß zwar viele Fähigkeiten, nicht aber politisches Fingerspitzengefühl.

In der Stadt selbst standen die großen Handelsgeschlechter den Großmachtgelüsten ihrer Herrscherin skeptisch gegenüber, denn sie sahen ihre wirtschaftlichen Beziehungen gefährdet. Als der Stern von Zenobia sank, ließen alle Nachbarn und Verbündeten Palmyra in Stich.

In ihrer Notlage sah Zenobia keinen anderen Ausweg mehr, als heimlich die Stadt zu verlassen, um Hilfe bei den Persern zu suchen. Es gelang ihr, sich durch die feindlichen Linien zu schmuggeln und sie ritt auf einem schnellen Kamel zur Euphratgrenze. Aber Zenobia wurde von den römischen Soldaten gefangengenommen, als sie gerade den Fluss überqueren wollte. Somit war das Schicksal der Stadt besiegelt.

272 n. Chr. kapitulierte Palmyra, und Kaiser Aurelian gab die einst 200 000 Einwohner zählende Oase seinen Truppen zur Plünderung frei. Er ließ den Staatsschatz abtransportieren und die führenden Ratgeber von Zenobia, darunter auch den schon erwähnten Athener Longinus, hinrichten.

Der Ehrgeiz der Palmyrener war allerdings noch nicht gebrochen. Kurz nachdem Aurelian die Region verlassen hatte, kam es zu einer erneuten Rebellion, bei der die in Palmyra zurückgelassenen römischen Bogenschützen niedergemetzelt wurden und ein Mann namens Septimus Antiochus, vermutlich ein jüngerer Sohn von Odainat, zum Kaiser ausgerufen wurde.

Kaiser Aurelian, der sich zu dieser Zeit schon wieder in den Karpaten an der Donau befand, eilte nach Syrien zurück, griff die vollkommen überraschten Palmyrener an und nahm die Stadt im Handstreich. Doch diesmal kannte Aurelian keine Gnade mehr. Er ließ die Oasenstadt systematisch plündern, zerstören und dem Erdboden gleichmachen. Viele Einwohner fanden den Tod und sogar der heilige Baaltempel wurde geplündert. Für Rom war Palmyra nur noch eine wichtige Militärbasis gegen die Sassaniden, da der Handel entlang der Seidenstraße zum Erliegen kam.

Seinen Sieg über Zenobia schrieb Aurelian der Hilfe des in Homs als Sonnengott verehrten Baal zu und erhob dessen Kult zur Staatsreligion. Der Geburtstag dieses Gottes am 25. Dezember wurde zum höchsten Feiertag erklärt. Die Christen behielten später das Datum des Festes bei und machten daraus Weihnachten.

Was geschah nun eigentlich mit Zenobia?

Wie bei vielen Großen der Weltgeschichte umweht ihr Ende auch ein Hauch von geheimnisvoller Sphäre. Die antiken Historiker liefern uns verschiedene Versionen. So soll sie bei der Überfahrt nach Italien in den Hungerstreik getreten sein und Selbstmord begangen haben.

Andere berichten, dass sie und ihr Sohn Wahballat 274 n.Chr. mit prächtigem Gewand und goldenen Ketten im Triumphzug durch Rom zur Hinrichtung geführt worden sein soll.

Scriptores: Historiae Augusti, eine bei Historikern nicht gerade sehr geschätzte Quelle berichten:

"Dem kaiserlichen Wagen voran schritt Zenobia, mit goldenen Ketten und Edelsteinen überladen. Gefangene aller barbarischen Völker schlossen sich zu Tausenden an. Der Triumphmarsch dauerte vom frühen Morgen bis zum späten Abend"

Ebenso wird berichtet, dass mit Hilfe der in Palmyra erbeuteten Schätze in Rom eine Währungsreform durchgeführt wurde. Das schlechte Silbergeld, dessen Feinmetallgehalt bis auf 5 % herabgesunken war, wurde eingezogen und durch neue und gute Denare ersetzt.

Die wahrscheinlichste Version scheint aber zu sein, dass sie nach dem eben angesprochenen Triumphzug als Grande Dame in Tivoli in der Nähe des Palastes des Hadrians, wo Roms High Society wohnte, als freie Gefangene in einer Art Hausarrest ihren Lebensabend verbrachte. Ihre genauen Lebensdaten sind also nicht genau bekannt.

Eine letzte Episode besagt, dass sie dort einen römischen Senator heiratete und mit ihm ein römisch-palmyrisches Patriziergeschlecht gründete. Ein Happy-End also.

Suchen Sie sich doch eine Version aus.

Über das Schicksal ihres Sohnes Wahballat ist leider nichts bekannt. Wir dürfen jedoch annehmen, dass er beseitigt wurde. Er hätte irgendwann einmal gefährlich werden können.

Fassen wir zusammen:

Zenobia übernahm nach der Ermordung ihres Mannes Odeinat die Regierung, trotzte vier Jahre den Römern und machte in dieser Zeit Weltgeschichte. Sie machte sich zur Kaiserin und konnte in ihrer nur 4-jährigen Regierungszeit (267 – 272) recht beachtliche militärische Erfolge erzielen, die sie jedoch auf diplomatischer Bühne nicht absichern konnte. Geblendet von ihren Anfangserfolgen überspannte Zenobia den Bogen und führte somit Palmyra zu Glanz und Gloria, jedoch auch in die absolute Katastrophe. Dass Zenobia in dieser Hinsicht nicht alleine dasteht, hat seit ihrer Zeit die Geschichte ja schon des öfteren beweisen.

Zenobia muss in der Tat eine bemerkenswerte Frau gewesen sein. Lassen wir in dieser Hinsicht den Kaiser Aurelian zu Wort kommen: Als sich in Rom die Senatoren darüber mokierten, dass der Sieg über eine Frau doch wirklich keine Ruhmestat sei, soll der Kaiser gelassen geantwortet haben: "Wenn ihr nur wüßtet, was für eine Frau ich besiegt habe!"

Wie verlief die Geschichte Palmyras weiter?

Palmyras kurze Glanzzeit von 267 – 272 n. Chr. war damit zu Ende, die Stadt sollte sich nie mehr richtig erholen. Zwar war hier immer noch ein römischer Verteidigungsposten, doch der wirtschaftliche Abstieg war nicht mehr aufzuhalten.

Kaiser Diokletian errichtete hier ein Heerlager und ließ die Stadt wieder aufbauen. Auch das Christentum erreichte Palmyra und die Stadt wurde im 4. Jahrhundert Bischofssitz. Als Kirche diente der alte Baal-Tempel.

Mitte des 6. Jahrhunderts bedrohten die Perser die Grenze und der byzantinische Kaiser Justinian I. ließ die Befestigungsanlagen Palmyras erneuern. Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt aber war Vergangenheit.

Zu dieser Zeit war aber auch die Bedeutung Roms auch schon seit 475 n. Chr. beendet. Justinian ist Kaiser des Ostreiches in Konstantinopel. Er ist der Erbauer der Hagia Sophia und der Sieger über die Ostgoten und Vandalen.

634 n. Chr. erreichte schließlich der Islam die Stadt. Etwa hundert Jahre später wurde die Stadt von den Arabern erobern. Den endgültigen Todesstoß versetzte den Bauten Palmyras ein Erdbeben im 10. Jahrhundert. Dann wurde es still um die Stadt.

Erst durch Kaufleute aus Aleppo wurden 1678 die Ruinen Palmyras wieder entdeckt. Ins Licht der Weltöffentlichkeit rückten sie allerdings erst die Engländer Dawkins und Wood, die 1753 ihr Buch "The Ruins of Palmyra" veröffentlichten. Seitdem ist Palmyra ungebrochener Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt.

1875 war die Bevölkerung auf 800 Einwohner abgesunken, die vor allem von der Viehhaltung und vom Salzhandel, erst in zweiter Linie von den Erträgen der Bewässerungsgärten lebten. Schuld daran waren die in der Nachbarschaft streifenden Beduinenstämme, an welche die Oasenbewohner Schutzgeld bezahlen mussten und die dennoch Sommer für Sommer, wenn sie ihre Tiere zu den Bewässerungskanälen führten, die Kulturen auf den Feldern zertrampelten.

Die Furcht der bäuerlichen Palmyrener vor den Beduinen war so groß, dass sie ihre Lehmhütten bevorzugt im ummauerten Bereich des Baal-Tempels errichteten. Dies änderte sich langsam in der Zeit des französischen Mandats, aber 1970 gab es außer dem traditionsreichen Hotel "Zenobia" lediglich ein weiteres Hotel.

Besichtigung Palmyras

Die breite, mehrmals abknickende Säulenstraße bildet gewissermaßen das Rückgrat der antiken Stadt und die Orientierungsachse der heutigen Besucher. Links und rechts der Säulenstraße erstreckte sich die Stadt aus der römischen Zeit; ältere Siedlungsplätze werden vor allem in der Gegend des Baal-Tempels und an der Stelle des Diokletianslagers vermutet. Die Ehrensäule südlich des Theaters könnte zum Zentrum des hellenistischen Stadtviertels gehört haben.

Der südliche Stadtteil wurde möglicherweise bei der schon erwähnten zweiten Einnahme der Stadt durch Aurelian im Jahre 272 zerstört.

Baal-Tempel

Der mächtige Baal-Tempel am Südrand des Ruinengeländes ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Palmyra.

An der heutigen Stelle des heutigen Tempels wurde der Hauptgott der Oase verehrt: der westsemitische Hauptgott Baal oder Bel. In Palmyra nannte man ihn Bol, eine Bezeichnung, die sich in vielen Eigennamen versteckt.

In der Zeit der Seleukiden kam es zur Gleichsetzung des Bol mit dem babylonischen Großgott Marduk. Die beiden Begleitgötter Yarhibol – Sonnngott und Aglibol – Mondgott kennt man nur in Palmyra, wo sie in der Volksreligion sehr populär waren. Die Dreiheit, die Baal mit ihnen bildet, muss auf eine beim Neubau des Tempels eigens begründete Staatstheologie zurückgehen. Sie diente vor allem der Zusammenführung der nicht nur religiös verschiedenen Volksgruppen.

Die heutige Anlage des Tempels entstand im Verlauf des 1. und 2. Jahrhunderts. Der eigentliche Tempelbau wurde im Jahre 32 n. Chr. eingeweiht, 50 Jahre später wurde mit dem Bau des Ummauerten Tempelbezirks begonnen.

Bedeutung des Baal-Kults

Baal bedeutet Herr, Besitzer. Einen einheitlichen Baal-Kult gab es in Syrien ebensowenig wie eine homogene Vorstellung von Gott. Baal musste durch einen zweiten Begriff ergänzt werden, der sich entweder auf den Ort der Verehrung oder auf eine eigene Eigenschaft des Gottes bezieht. So existieren der Baal von Emesa, der Baal von Damaskus oder der Baal von Palmyra. Nachweisbar ist der Baal-Kult in Palmyra seit 44 vor Chr.

Baal ist ein unbärtiger Gott. Er trägt eine Rüstung und parthische Hosen. In allen aufgefundenen Darstellungen Palmyras erscheint Baalshamin, so der Baal in Palmyra, zwischen Aglibol und Malakbel, zwei Begleiter von Baal, die, wie wir schon gehört haben, mit Sonne und Mond zu identifizieren sind. Im Deckenrelief des Baalstempels beherrscht er das Zentrum der Kuppel, umgeben von 6 Planeten und den Tierkreiszeichen.

Zurück zum Tempel:

Der Baal-Tempel steht inmitten eines quadratischen Tempelbezirkes, des Peribolos, der von einer 11 m hohen Mauer umgeben war. Entlang der Innenseiten der Peribolos-Mauer verliefen prächtige Hallen.

Rechts vor dem Tempelbau sind noch Reste eines Wasserbeckens für kultische Reinigung zu erkennen. Links davor erkennt man einen Opferaltar. Über eine noch gut erkennbare Rampe wurden die Opfertiere von draußen unter der Mauer hindurch direkt zum Altar gebracht. In der Nähe des Altars befand sich auch ein Saal für Bankette, die hier im Rahmen der religiösen Zeremonien stattfanden. Zu diesen Banketten waren allerdings nur geladene Gäste zugelassen. Die hier gefundenen Tonscherben mit eingeritzten Namen waren "Ausweise" dieser Gäste.

Um die längsrechteckige Tempelcella zog sich eine Säulenhalle mit 15 Säulen an den Lang- und 8 an den Schmalseiten. In den strahlenden Farben und mit goldglänzenden Kapitellen muss man sich diesen Tempel vorstellen, das Haus des großen Gottes, der für die Fruchtbarkeit der Erde sorgen sollte, erstrahlte über der Stadt und über der Oase.

Die reliefgeschmückten Steine, die neben dem Portal heute aufgestellt sind, waren ursprünglich farbig gefasste Deckenbalken der Säulenhalle. Vieles spricht dafür, dass sie zu einer Darstellung der großen Neujahrsprozession zu Ehren des Marduk-Baals gehören. Bei dieser Prozession führte man die Statue Marduk-Baals, aber auch andere Heiligtümer mit und stattete allen anderen in Palmyra heimischen Gottheiten in ihren Tempeln und Kapellen einen Besuch ab.

Auf einem Relief sind beispielsweise die schon erwähnten Götter Aglibol und Malakbel dargestellt, die in Palmyra in einem gemeinsamen Heiligtum, Heiliger Hain genannt, verehrt wurden.

Die Große Säulenstraße

Die 1,2 km lange Säulenstraße durchzieht die Stadt von Ost nach West. Die mehrfachen Abknickungen sind durch städtebaulichen Gegebenheiten begründet, denn man musste beim Bau bereits bestehende Bauten, so das Theater, respektieren. Durch das mächtige Triumphtor betritt man den am besten erhaltenen Teil der antiken Säulenstraße.

Um das Jahr 200 n. Chr., zur Zeit des Kaisers Septimus Severus, errichtete man die imposante Drei-Bogen-Anlage, die für den heutigen Besucher den glanzvollen Auftakt der Säulenstraße bildet.

An der Säulenstraße finden wir das Theater, dessen Bühnen-Rückwand parallel zur Straße verläuft. Zusammen mit der Agora, dem Marktplatz, war das in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts erbaute Theater das öffentliche Zentrum der Stadt. Nach seiner Freilegung zu Beginn der 50er Jahre wurde es in großen Teilen wieder aufgebaut, so dass der heutige Besucher ein anschauliches Bild gewinnt vom antiken Zustand des Bauwerks.

Der Zuschauerraum, die Cavea, weist heute noch 9 Sitzreihen auf. Ursprünglich sollen es 30 Sitzreihen gewesen sein, wobei die äußeren 20 Reihen möglicherweise von einer Holzkonstruktion getragen wurden.

Heute vermittelt die Oasenstadt in der syrischen Wüste mit ca. 45000 Einwohnern nichts mehr von der bereits angesprochenen Ärmlichkeit des letzten Jahrhunderts. Aber der schroffe Gegensatz von Wüstenödnis und Ruinenpracht regt nach wie vor die Phantasie an.

Zenobia, die Königin des Ostens, ist längst Legende und das alte Palmyra, ihre Stadt, im Staub der Wüste versunken. Bis auf ein paar Reste. Aber was für Reste!!!

 

David Plecher